Hans-Joachim Watzke ist mal wieder auf 180, denn seine filigranen Dortmunder werden angeblich zu oft gefoult. Zeit, sich zu wehren. Nur: Mit welchen Spielern?
Harald »Toni« Schumacher stürmte bei der WM 1982 auf den Franzosen Patrick Battiston zu wie auf die Bastille. Battiston blieb bewusstlos am Boden liegen, erlitt eine Gehirnerschütterung, einen Halswirbelbruch und verlor mehrere Zähne. Beim BVB würde endlich wieder jemand Zeichen setzen.
Bei Helmut »Alu« Rahner war der Spitzname Programm. Rahner verfehlte u.a. in Uerdingen nur selten des Gegners Beine und empfand dies als »ehrliche Arbeit«. Größter Erfolg: 1993 Dritter Platz bei der Militär-WM in Marokko.
Vinnie »Die Axt« Jones, legendärer Anführer der »Crazy Gang«. Die Liste seiner Filmrollen gleicht inzwischen der seiner Blutgrätschen. Immer wild (schnellste Gelbe Karte) und niemals fair (Griff in Gascoignes Gemächt) wäre die »Axt« eine echte Bereicherung für überfallartiges Abbauspiel.
Mit den Worten »Ich brech´dir gleich beide Beine« empfing Uli Borowka einst Olaf Thon. Auf George Weah trat er so heftig ein, dass dabei ein Stollen abbrach. Nur mit Ulf Kirsten traf er sich auf Augenhöhe, nur ist der ja – zum Glück für den BVB – im Ruhestand.
Sergei Gorlukowitsch. Kein Name wie Winnetou Koslowski. Bayer Uerdingens Weißrusse brillierte als Manndecker vor dem Fußballherrn und versprach auch äußerlich wenig Brasilianisches, stattdessen ganzkörperliche Ecken und Kanten. Hatte nur Pech, dass »Ivan(auskas), der Schreckliche« ihm den Beinamen klaute.
Die Juve-Legende Claudio Gentile (über 400 Einsätze) brachte bei der WM 1982 Diego Maradona zu Fall – mehrmals. Gleiches blühte kurze Zeit später Zico. Unter Giovanni Trappatoni Co-Trainer, Gerüchten zu Folge als Defensiv-Experte.
In früheren Zeiten wurden Terrier für die Jagd eingesetzt, um Füchse und Dachse aus ihrem Bau zu treiben. Hans Hubert »Berti« Vogts beließ es dabei nicht. Ewald Lienen erinnert sich gerne an seinen Beschützer: »Wenn mich der Konopka zu sehr geärgert hat, ist der Berti über die Mittellinie gekommen und hat mich gerächt.«
In Marco Materazzis Welt existiert der Begriff Fußball nicht. Ball nein, Fuß ja – am liebsten mit offener Sohle und beiden Füßen gleichzeitig. Aber auch in Trashtalk, Boxen und Würgen besitzt der Italiener den Meisterbrief. Fragt bei Zidane nach, Freunde der Sonne.
Norbert »Nobby« Stiles wurde bei der WM 1966 als »reiner Zerstörer« installiert. Nachdem er in einem Spiel seine vorderen Zähne verlor, spielte er teilweise mit einem Zahnersatz. Oder eben auch nicht, um seine Gegner mit vampirischem Antlitz entgegenzutreten/fliegen/rutschen etc. pp.
Nicht nur Frings, Schaaf und Gomez stellten den Verteidiger aus Merseburg öffentlich an den Marterpfahl. Aber: In der Saison 2009/10 spendete Maik Franz für jede seiner elf Gelben Karten 500 Euro für einen guten Zweck. Ein Treter von ganzem Herzen!
Der Baske Andoni Goikoetxea gilt als König aller gestreckten Beine und ergrätschte sich hochverdient den Kampfnamen »Schlächter von Bilbao«. Zertrümmerte zunächst Bernd Schuster Knie und setzte gegen Maradona zur »berühmtesten und brutalsten Blutgrätsche aller Zeiten« an. Der Kapitänsbinde würdig!