Randal Kolo Muani und Oliver Ruhnert, Alexandra Popp und Jonas Hector: Die 11 FREUNDE-Jury hat die prägendsten Figuren der abgelaufenen Saison gewählt. Auch hier gab es manch ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Seit 2011 nun schon wählt eine namhafte 11FREUNDE-Jury jedes Jahr nach Ablauf der Bundesliga-Saison ihre Akteure und Akteurinnen des Jahres. Mit dabei sind Weltmeister-Trainer wie Joachim Löw, ehemalige Weltschiedsrichter wie Markus Merk, unübertroffene Titelsammlerinnen wie Silvia Neid oder die markanteste Fernsehstimme seit Jörg Wontorra: Laura Wontorra. In neun Kategorien sind auch dieses Jahr herausragende Sportlerinnen und Sportler, Trainer, Manager und besondere Typen ausgezeichnet worden.
Er führte die Frankfurter Eintracht mit 23 Toren und 17 Torvorlagen durch die Spielzeit und setzte sich damit eigenhändig auf die Einkaufsliste sämtlicher europäischer Topklubs. Randal Kolo Muanis Tore brachten die SGE bis ins Pokalfinale und bescherte ihren Fans eine weitere Saison voller liebgewonnener Reisestrapazen in Europa. Die eigene Route, da ist sich Autor und Eintracht-Fan Ronald Reng sicher, dürfte der Franzose im vergangenen Jahr selbst vorgegeben haben: „So oft dachten 50 000 Zuschauer in Frankfurt dieses Jahr: Der ist Weltklasse. In zwei Jahren wird es die ganze Welt denken.“
Alexandra Popp steht auf der Schwelle zur Elder Stateswoman. „Ein Aushängeschild des deutschen Fußballs“, wie die Ex-Bundestrainerin Silvia Neid findet. Mit 32 Jahren denkt die Wolfsburger Stürmerin aber nicht dran, allmählich kürzer zu treten. Der Frauenfußball hat technisch wie taktisch ein neues Level erreicht und fiebert aufs WM-Turnier in Australien und Neuseeland hin. In einem Jahr, in dem im Frauenfußball neue Benchmarks gesetzt wurden, diente Alexandra Popp einmal mehr als Flaggschiff.
Der 21-Jährige ist aus rein wirtschaftlicher Sicht der beste Bundesliga-Transfer der Saison. Oder je nach Sichtweise: die fieseste Abzocke. Lediglich 50 000 Euro überwies der FC vor der Saison aufs Konto von Regionalligist Kickers Offenbach. Inzwischen liegt Denis Huseinbasics Marktwert bei fünf Millionen Euro. Seine Offensivpower und der starke Abschluss verschafften ihm sogar ein Ticket für die U21-Europameisterschaft. Mit dem Gang von der vierten bis in die erste Liga erlebte Denis Huseinbasic einen beispiellosen Aufstieg.
Verstecken muss sich Maria Luisa Grohs vor diesem Werdegang keineswegs. Die junge Torhüterin vom FC Bayern steht seit 2019 in München unter Vertrag. In der vergangenen Saison schaffte sie den Durchbruch bei den Profis und entwickelte sich zur unangefochtenen Stammkeeperin. Weil sich Grohs permanent zu steigern wusste, stellten Bayerns Frauen mit Abstand die beste Abwehr der Liga. Bloß acht Mal musste sie hinter sich greifen und war ein Trumpf im Spiel von Bayerns Frauen, die sieben Spieltage vor Schluss an die Tabellenspitze kletterten und sich dort vom VfL Wolfsburg nicht mehr verdrängen ließen.
In Köln hieß es derweil „Tschö“. Nach 347 Spielen für den FC möchte Jonas Hector sich nun verstärkt der heimischen Gartenarbeit widmen, wie er im 11 FREUNDE-Interview verriet. Mit Hector verlässt einer die Bundesliga, der immer ein kleines Stückchen über den Dingen zu schweben schien, einer, der auf keinen Fall fremdbestimmt sein und sich von etwaigen Mechanismen im Fußballgeschäft leiten lassen wollte. Also spielte er exakt so lange Fußball, wie das nach seinem Koordinatensystem vertretbar war. Zum Abschluss fragten wir Hector, ob er je ein durch und durch glücklicher Profi gewesen sei und er antwortete: „Wenn ich an alles zurückdenke, muss ich sagen: Nein.“
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