Was ist nur mit Cristiano Ronaldo los? Der Hotshot des internationalen Fußballs hält sich neuerdings für unbeliebt und will einen Image-Berater engagieren. Die 11FREUNDE Spin-Doctors helfen dem Fast-Weltfußballer mit zehn Image-Tipps. Für umsonst.
1. Haargel:
Jeder pickelige Teenager weiß: Es gibt kein „zu viel“ bei Haargel. Daher sei Cristiano Ronaldo unbedingt geraten, ruhig ein wenig dicker aufzutragen. Ist kein Haargel zur Hand, haben althergebrachte Haushaltsmittel zur Fixierung der Tolle den gleichen Effekt: Bier, Butter, Backfett. Ohnehin sollte man nicht mit Extravaganzen sparen, was das Haupthaar angeht: Der Friseur darf gerne teuer sein, die Frisuren ebenfalls. Im Zweifel: blondierte Strähnchen. Das überrascht und kommt in jeder Fankurve gut an.
2. Trickpass:
Bruder Leichtfus Ronaldo macht in einem Spiel zwar schon mehr Übersteiger als bockspringende Schuljungen während der Leibeserziehung, aber auch hier gilt: Mehr ist mehr. Fans mögen keine geradlinigen Flankenläufe oder klares Zweikampfverhalten. Der Fast-Weltfußballer sollte stets versucht sein, die gegnerischen Spieler mit Hackentricks und Rabonas lächerlich zu machen. Ebenso sind klare Kurzpässe dringend zu vermeiden, es bieten sich alternativ No-look- und Trickpässe an, die man danach mit großer Geste zelebrieren sollte.
3. Schwalben:
Besonders glücklich machen die gegnerischen Fans Schwalben im Strafraum. Ein schmerzverzerrtes Gesicht und ein, zwei Bodenrollen nach der Flugeinlage können helfen, um beim Gästepublikum zu punkten. Besonders wichtig ist beim Freiflug im gegnerischen Sechzehner die perfekte Flugchoreografie. Deswegen sollte Ronaldo im Training die Bewegungsabläufe bis zur Internalisierung immer wieder repetieren: Einhaken, Abheben, Flugphase, Rollen, ans Schienbein fassen. Das Besuchen eines Schauspielkurses kann nicht schaden, um Mimik und Gestik den richtigen Schliff zu verpassen.
4. Brillianten:
Apropos richtiger Schliff: Ein brockenartiger Brilliant im Ohr kann nur helfen, um beim Publikum gut anzukommen. Je brockenartiger, desto besser. Ein funkelnder Hochkaräter lässt bekanntlich die Herzen aller Fußballfans höher schlagen. Nicht umsonst heißt es in tradiertem Liedgut: „Diamonds are a Footballfan´s best friend.“ Oder so ähnlich.
5. Gockelhaftigkeit:
Ein Prise Arroganz kann das Image nur verfeinern. Für Freistöße kann man Cristiano deshalb nur dringend emfehlen, weiter fleißig Spagat zu üben und sich noch einmal „Spiel mir das Lied vom Tod“ anzusehen. Eine todernste, arrogante Miene hilft, den Respekt der Fans einzuheimsen, bevor man das Leder in den zweiten Stock prügelt.
6. Große Jubelgesten:
Das Publikum liebt abwechslungsreiche Torjubel. Ronaldo ist mit Klassikern wie den Brüste-Kneif-Torjubel und dem bleibt-auf-dem-Teppich-ich-spuck-euch-in-die-Suppe-Jubel Meister dieser Disziplin. Für die Gunst der Fans ist es umso wichtiger, die Torjubel weiterhin abwechslungsreich zu inszenieren – Trainingsspiele sind hier die geeignete Bühne, um gleichzeitig noch ein paar Sympathiepunkte bei den Kollegen gutzumachen. Vielleicht empfiehlt es sich, den im letzten Jahr allseits beliebten „Nossa“ wieder hervorzukramen oder Mario Balotellis beliebten EM-Torjubel zu zitieren. Einfallsreichtum und Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
7. Metrosexualität:
Zu Ronaldos Glück hat David Beckham in puncto Metrosexualität gute Vorarbeit geleistet. Während der bodenständige Fan schon beim Erwähnen des Wortes „metrosexuell“ seine Bierruhe verliert und sich konsterniert an seiner Maurerbrause verschluckt, setzt der Portugiese neue gesellschaftliche Maßstäbe. Patriarchalische Strukturen werden weich wie Butter angesichts der Diamanten und Bäunungscreme von Cristiano Ronaldo. In diesem Punkt haben die 11FREUNDE-Spin-Doctors keine Einwände und raten der Stilikone aus Madeira: Rock on!
8. Mehr Modelaufträge:
Seit jeher sind Fußballfans in ihrem Selbstverständnis sehr modebewusste Individuen. Daher sei Cristiano Ronaldo dringend geraten, der Modeltätigkeit treu zu bleiben, sodass Fans auf der ganzen Welt sich auch weiterhin in Auto und Bahn über große Modeplakate des Portugiesen mit nacktem Oberkörper und treu-doofen Schlafzimmerblick freuen können. Dabei kann man nicht großzügig genug mit dem freizügigen Entblößen des Sixpacks sein. Nach Karriereende bietet sich vielleicht eine zweite Karriere als Laufsteg- und Unterwäschemodel an. Vielleicht in Beckhams Schlüpfer-Imperium?
9. Dackelblick:
Wayne Rooney von Manchester United kritisierte einst die Eitelkeit unseres Schönwetterfußballers mit den Worten: „Cristiano Ronaldo does not stop looking in the mirror.“ Was der haartransplantierte Style-Muffel Wayne Rooney nicht weiß: Ein leidender Dackelblick will geübt sein, denn mit ihm kann man bei Schiedsrichter und Publikum punkten. Es empfiehlt sich daher auch auf dem Platz, immer einen Taschenspiegel bei sich zu tragen. Nicht umsonst wurde Cristiano 2009 von der britische „Gay Times“ zum „Sexiest Man Alive“ gekürt.
10. Großes Auto:
Wer beliebt sein und auffallen will, dem sollte ein großes Auto nicht fehlen. Je teurer und extravaganter, desto besser. Da besteht beim Fuhrpark mit lächerlichen zehn Luxuskarossen dringender Nachholbedarf. Und überhaupt gilt als Faustregel: Keine Gelegenheit auslassen, um zu demonstrieren, wer der Hotshot des Weltfußballs ist. Medienwirksame Paparazzi-Fotos von einem Techtelmechtel mit Paris Hilton oder eine Poolorgie mit fünf Gespielinnen können öffentlichkeitswirksam die Bodenständigkeit der Inselschönheit von Madeira dokumentieren und kommen in jeder Fankurve gut an. Ein Schritt in die richtige Richtung war schon die Namenswahl des Sohnemanns. Der Sohn von Cristiano Ronaldo heißt: Cristiano Ronaldo.