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Cenk Sahin konnte dem Druck nicht Stand halten. Anders war sein Abschluss in der 80. Minuten gegen den 1. FC Nürn­berg beim Stand von 1:1 nicht zu erklären. Sein Ver­such könnte im Duden getrost dem Begriff kläg­lich“ als Bei­spiel dienen.

Nach einem langen Abstoß von Keeper Robin Him­mel­mann stand der Außen­stürmer vom FC St. Pauli plötz­lich blank vor Nürn­bergs Tor­wart Thorsten Kirsch­baum. Was von der Fuß­hal­tung aussah, als ob es ein Heber werden sollte, ent­puppte sich als Gewal­troller, der zärt­lich in Kirsch­baums Arme hop­pelte. Sahin raufte sich die Haare, fasste sich ans Herz. Match­ball ver­geben. 

Patzer und aus­ge­las­sene Chancen garan­tiert

Das 1:1 bedeu­tete zwar das Ende der fünf Spiele andau­ernder Nie­der­la­gen­serie. Für Erlö­sung im kri­sen­ge­plagten Ham­burger Kiez sorgte das Unent­schieden aber den­noch nicht. Viel­mehr zeigte es bes­tens, wie nah das Schicksal eines Ver­ant­wort­li­chen im Fuß­ball an Sieg und Nie­der­lage ver­knüpft ist. 

Denn der Verein ent­schied sich zu reagieren. Schließ­lich steht Pauli seit dem achten Spieltag auf dem letzten Tabel­len­platz, wartet seit dem glück­li­chen 2:1 gegen Bie­le­feld am vierten Spieltag sehn­süchtig auf den zweiten Sieg der Saison und konnte bisher ledig­lich auf kapi­tale indi­vi­du­elle Patzer und aus­ge­las­sene Hoch­ka­räter sichere Wetten abschließen. Am Mon­tag­abend soll daher unbe­dingt der Anschluss an die Nicht­ab­stiegs­plätze geschaffen werden, wenn Pauli zu Gast bei den Würz­burger Kickers ist. 

Per­so­nal­ro­chade, Pauli-Style

Doch die Kon­se­quenz über­raschte. Nicht Trainer Ewald Lienen musste gehen, son­dern Sport­di­rektor Thomas Meggle. Dessen Auf­gaben über­nimmt bis zum Sai­son­ende Andreas Rettig, zusätz­lich zu seinem Job als Geschäfts­leiter. Außerdem wurde Olaf Janßen geholt, der im Sep­tember noch für zwei Spiele Inte­rims­trainer beim VfB Stutt­gart war. Er wird Lienen als Co-Trainer an die Seite gestellt. Per­so­nal­ro­chade, Pauli-Style. 

Schon vor zwei Jahren über­raschte der Zweit­li­gist mit bran­chen­un­ty­pi­scher Neu­be­set­zung. Damals rutschte Pauli mit Meggle als Trainer tief in den Tabel­len­keller. Er wurde zum Sport­di­rektor beför­dert und über­nahm den Posten von Rachid Azzouzi, der seine Sachen packen musste. Mit Lienen als Trainer gelangen der Klas­sen­er­halt und eine starke Fol­ge­saison, in der St. Pauli lange um den Rele­ga­ti­ons­platz mit­mischte und am Ende auf Rang vier lan­dete.