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Low lie the Fields of Athenry
Where once we wat­ched the small free birds fly
Our love was on the wing
We had dreams and songs to sing
Now it´s so lonely round the fields of Athenry.“

87 Minuten waren im zweiten Vor­run­den­spiel der Gruppe C zwi­schen Spa­nien und Irland gespielt. 87 Minuten lang hatte die iri­sche Natio­nal­mann­schaft den Arsch ver­sohlt bekommen. Von den Welt­meis­tern aus Spa­nien, einer so fan­tas­ti­schen Mann­schaft, dass selbst die iri­schen Spieler nach der Nie­der­lage ganz offen­sicht­lich ein­fach nur stolz darauf waren, gegen diese Aus­wahl auf dem Platz gestanden zu haben.

Stolz. So ein abge­grif­fenes Wort. Kit­schig sowieso. Aber manchmal ist der Fuß­ball in seinen besten Momenten eben ein­fach das: Kit­schiger als jeder Hei­mat­film.

87 Minuten lang hatten die iri­schen Zuschauer im Sta­dion von Danzig hilflos mit­an­sehen müssen, wie ihre Mann­schaft in einem Wust aus Pässen, Schüssen und Tricks aus dem Tur­nier geke­gelt wurde. So viel geg­ne­ri­sche Domi­nanz erträgt keine Fan­meute ohne hör­bare Schäden. Pha­sen­weise hörte man dann sogar die Spa­nier im Sta­dion, unter nor­malen Umständen ein Ding der Unmög­lich­keit wenn sich Zehn­tau­sende Iren zu einem Spiel ihrer Mann­schaft ein­finden. Der Schock auf den Tri­bünen saß tief, das spürte man selbst vor dem Fern­seher. Aber dann.

By lonely prison wall
I heard a young man cal­ling
Not­hing mat­ters Mary when you´re free
Against the famine and the crown
I rebelled the cut me down
Now you must raise our child with dignity“

Ein leiser Orkan, wer weiß, er ihn anstimmte. Was folgte war ein viel­stim­miger, bier­ge­tränkter, pathos­ge­schwän­gerter, fuß­ball­ki­ti­schiger Chor, der den Rasen vibrieren ließ. The Field of Athenry“, ein Lied über die iri­sche Hun­gersnot 1846 bis 1849. Ein Klas­siker, wenn iri­sche Mann­schaften Fuß­ball oder Rugby spielen. Die Fans von Celtic Glasgow singen ihn, manchmal auch die des FC Liver­pool. Große Ver­eine wissen eben was gut ist.