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Als die Pres­se­kon­fe­renz von Ein­tracht Frank­furt ges­tern begann, hatte Chris­tian Pein­tinger eine Auf­gabe, die er nor­ma­ler­weise nicht aus­füllt. Er saß auf einem Podium und beant­wor­tete Fragen. Eigent­lich ist Pein­ti­niger, ein ehe­ma­liger öster­rei­chi­scher Fuß­baller mit nicht nen­nens­werten Sta­tionen, Co-Trainer in Frank­furt. Nor­ma­ler­weise arbeitet der Mann, den sie Peinti“ nennen, im Hin­ter­grund. Er steht auf dem Trai­nings­platz, feilt mit ein­zelnen Spie­lern an Flan­ken­läufen, wertet Videos aus. Heute Abend wird er im Vor­der­grund stehen. Weil Chef­coach Adi Hütter nach einem Fla­schen­tritt für das Europa-League-Rück­spiel gegen Inter Mai­land gesperrt ist.

Hütter wei­gert sich

90 Minuten vor Anpfiff muss der Kon­takt zwi­schen dem Coach und seiner Mann­schaft offi­ziell beendet werden. Ab dieser Minute werden Hüt­ters Assis­tenten über­nehmen, ange­führt von Chris­tian Pein­tinger – so sehen es die Uefa-Regu­la­rien vor. Vor­ge­sehen hatte die Uefa auch, dass Adi Hütter als Chef­trainer bei der obli­ga­to­ri­schen Pres­se­kon­fe­renz am Vortag des Spiels Rede und Ant­wort stehen würde. Doch der wei­gerte sich, weil er sich noch immer über die Sperre ärgerte. Und wenn schon gesperrt, dann richtig. So stieg Pein­tinger aufs Podest.

Die Reak­tion der Frank­furter ließe sich als Belei­digt­sein inter­pre­tieren. Ein­ge­schnappte, die ihre Strafe nicht aner­kennen und sich auf ihre Weise rächen. Doch dieser Tage gibt es kaum jemanden, der so denkt. Das Fern­bleiben von Adi Hütter wirkt nur kon­se­quent. Die Ein­tracht nur noch sym­pa­thi­scher.

Viele heim­liche Fans“

Und das ist dann doch etwas seltsam. Zehn Monate nach dem etwas über­ra­schenden und umso mehr beju­beltem DFB-Pokal­sieg schickt sich diese Mann­schaft an, als Ver­treter Fuß­ball­deutsch­lands durch Europa zu touren. Wir haben viele heim­liche Fans“, sagt Hütter. Mit der Ein­tracht ver­hält es sich wie mit der Erkenntnis, dass Oasis in den meisten Fällen besser ist als Nickel­back: darauf können sich alle einigen.