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Wer den HSV in den ver­gan­genen Wochen ver­folgt hat, für den dürfte die größte Über­ra­schung des 20. Spiel­tags keine rie­sen­große Über­ra­schung gewesen sein. Einer­seits: Wer hätte schon gedacht, dass der Ham­burger SV, zum Run­ning Gag ver­kom­mender Dino der Bun­des­liga, den zweit­plat­zierten Brause­klub aus Leipzig schlägt? Und dann auch noch mit einem saf­tigen 3:0?

Ande­rer­seits: Wer hätte gedacht, dass der Ham­burger SV Schalke, Lever­kusen und Köln schlägt? Teams, die gegen den Abstiegs­kan­di­daten aus Ham­burg eben­falls klare Favo­riten waren. Über­haupt: Zuletzt sah der HSV immer dann gut aus, wenn der Gegner das Spiel machen musste. Es scheint also eine Methode hinter den Ham­burger Außen­seiter-Siegen zu ste­cken. Wir lie­fern fünf Gründe, warum der Ham­burger SV einer der unan­ge­nehmsten Gegner der Liga ist.

1. Gis­dols Hand­schrift ist zu erkennen

Es hat einige Wochen gedauert, doch mitt­ler­weile trägt das Spiel des HSV deut­lich die Hand­schrift von Trainer Markus Gisdol. Seinen Stil hat er sich bei seinem För­derer Ralf Rang­nick abge­schaut: schneller, ver­ti­kaler Fuß­ball mit viel Pres­sing und mög­lichst wenig Atem­pausen für das eigene und für das geg­ne­ri­sche Team. Die ideale Phi­lo­so­phie, wenn man einen stär­keren Gegner schlagen will.

Ein Favo­ri­ten­schreck mit totalem Umschalt­fokus? Bei den älteren Lese­rinnen und Lesern mag es im Hin­ter­stüb­chen klin­geln. Schon als Hof­fen­heimer Coach gelang es Gisdol, indi­vi­duell stär­kere Gegner auf das eigene Niveau her­un­ter­zu­ziehen. In Ham­burg bleibt er sich selbst treu.

2. Der HSV steht defensiv stabil

Gisdol ist es gelungen, die waid­wunde Defen­sive der Ham­burger zu sta­bi­li­sieren. In den letzten zehn Pflicht­spielen fing der HSV nur zehn Tore, blieb ins­ge­samt fünfmal ohne Gegen­treffer. Vorbei die Zeiten, in denen nichts leichter war, als gegen die HSV-Defen­sive einen Treffer zu erzielen.

Gisdol setzt auf ein fle­xi­bles Pres­sing. Vorne stören die Ham­burger mit drei bis vier Mann im 4 – 2‑1 – 3‑System, lassen den Gegner nicht zur Ent­fal­tung kommen. Teams, die mit einem ruhigen Spiel­aufbau punkten, stört das HSV-Pres­sing immens. Über­spielt der Gegner dieses Pres­sing, ziehen sie sich in zwei Vie­rer­ketten zurück.

Gerade im geord­neten Ver­schieben hat sich der Ham­burger SV stark ver­bes­sert. Gegen Leipzig machten sie das Feld über neunzig Minuten eng, ver­hin­derten so, dass Leipzig zum berüch­tigten Ein-Kon­takt-Spiel über die ein­rü­ckenden Außen­stürmer ansetzen konnten. Frei blieben nur die Leip­ziger Außen­ver­tei­diger – und deren Flanken lan­deten im Nir­gendwo.